Chillers Genuss
Kreuzfahrten * Restaurants * Kulinarik
Juli 2020
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Hotel Elisabeth / Kirchberg-Tirol
Mein aktueller Hotelcheck führte mich diesmal nach Österreich. Der Grund lag auf der Hand! Keine Maskenpflicht! Und obendrein war es noch mein Geburtstag. Nachdem ich mir diverse Hotels am Walchsee, in Fügen und in Kirchberg betracht hatte, viel die Wahl recht schnell auf das Hotel Elisabeth. Viele Hotels bieten zwar Zimmer für Einzelreisende an, wenn dann aber nur ein 100 cm Bett drin steht, macht mich das schon etwas wütend. So ein schmales Bett hat für mich immer etwas von Jugendherberge. Das Elisabeth machte hier alles richtig. Hier gibt es keine Einzelzimmer und für die Doppelzimmer fallen im Sommer keine Zuschläge zur Einzelnutzung an, auch nicht für die Suiten!!!
Die Kommunikation verlief freundlich und professionell. Sobald man eine Anfrage gestartet hat, kann man über den integrierten Chat mit den Mitarbeitern offene Fragen klären und die Buchung tätigen. Das fand ich eine super Sache, da die Daten der Gäste somit immer vorliegen und sich darauf bezogen werden kann. Aufgerufen waren 970 € für ein Elisabeth-Superior Zimmer. Auf Holidaycheck fand ich ein Komfort Elisabeth Zimmer für 840 €, welches sich nur in der geringeren Größe unterschied. Per Chat teilte ich dies mit und bekam auch vom Hotel ohne zu zögern ein Zimmer zu diesem Preis. Eine sehr schöne Geste wie ich fand. Zumal die Reservierung über das Hotel getätigt innerhalb 24 Stunden storniert werden konnte. Das ist über Drittanbieter nicht möglich! Schnell mal 130 € gespart. Im Preis enthalten war Frühstück, Abendessen und eine Jause.
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Die Fahrt mit dem ICE nach München verlief äußerst angenehm und vor allem pünktlich. Der Eurocity jedoch war sehr gut gefüllt. Abstand halten war hier unmöglich. Hier würde ich dann evtl. auf die 1. Klasse zurück greifen. In Wörgl hätte man unter normalen Umständen sechs Minuten zum umsteigen, in meinem Fall waren es nur drei. Ganz toll. Das war nur mit einem Sprint Treppe runter und auf der anderen Seite wieder hoch zu schaffen. In Kirchberg angekommen, bat ich das Hotel telefonisch um ein Taxi, was reibungslos funktionierte. Dieses ist jedoch mit 9 € zu bezahlen, ein Shuttle wird nicht angeboten. Vom Bahnhof ging es dann recht zügig zum Hotel.
Der Empfang und Check-In des Rezeptionsteams war sehr freundlich. In der modern und großzügig gestallteren Lobby darf man in aller Ruhe seinen Willkommens-Drink genießen und die Blicke schweifen lassen. Das Rad am Eingang sollte man auf jeden Fall näher betrachten. Hier wurde in einer Art Zeitleiste der Fortschritt des Hotels, vom Beginn bis zur Moderne bildlich dargestellt. Der Hoteldirektor ist ein Paradebeispiel eines perfekten Gastgebers und begrüßt angekommene Gäste persönlich. Trotz das ich das Hotel gegen Mittag betrat, war mein Zimmer bereits fertig vorbereitet. Wie es sich für ein Superior Hotel gehört, wird einem das Gepäck abgenommen. Auf dem Weg zum Zimmer viel gleich auf, das es überall absolut sauber war. Ich bat um ein Zimmer in den oberen Stockwerken, um die Aussicht zu genießen. Später viel mir dann natürlich ein, das diese Idee bei Sommerlichen Temperaturen nicht zu Ende gedacht war. Das Kommfortzimmer 245 lag tatsächlich unter dem Dach und ja, es war schon warm aber auszuhalten. Ich fand es sogar sehr gemütlich, die Straße lag in ausreichender Entfernung und die Geräuschkulisse bewegte sich auf angenehmen Niveau.
Ich fand das Zimmer wirklich schnuckelig, für 1-2 Personen wirklich top. Es wurde viel mit Holz gearbeitet, wieso dann ein Teppich verlegt wurde, war mir aber schleierhaft. Dieses Zimmer bot aber nicht nur ein elektrisch bedienbares Dachfenster, sondern auch einen kleinen begehbaren Kleiderschrank. Der Fernseher war perfekt positioniert, wurde aber nicht genutzt. Es hätten durchaus noch ein paar Steckdosen mehr sein dürfen und einen USB-Anschluss suchte ich auch vergebens. Staub konnte ich keinen entdecken, aber leider zwei Haare im Bett. Fand ich jetzt nicht so schön, das Bett wurde aber umgehend neu bezogen.
Der schattige Balkon lud regelrecht zum Relaxen bei einem Glas Wein ein. Der Ausblick tut sein übriges. Die Straße war nicht sonderlich störend.
Zur Begrüßung gab es köstliche Pralinen. Auch das Bad fand ich überaus schick in Betonoptik gehalten. Handtücher waren in genügender Anzahl vorhanden.
Die Dusche war schön groß und auch im WC hatte man viel Platz. Hier wäre eine Ablage für ein Tablet oder Handy schön gewesen, so musste man es immer auf den Boden legen. Wenn jemand bei Nacht aber das Bad aufsucht, wird durch die Glastür der ganze Raum hell erleuchtet. Das WC wurde zwar mit Milchglas verkleidet, die Dusche jedoch nicht. Im Sommer wird es unter dem Dach schon ordentlich warm, man kann aber problemlos bei offener Balkontür schlafen.
Der Wellness-Bereich war ebenfalls sehr schön, aber doch ein wenig unterdimensioniert. Die Liegen waren wirklich sehr bequem, standen mir aber zu nah aneinander. Es gibt zwei Saunen und zwei Dampfbäder. Relaxen ist hier sicher kein Problem, jedoch bieten da andere Hotels vor allem mehr Platz.
Das Hallenbad wurde gerne von Kindern bevölkert, weswegen der Lärmpegel hier schon recht hoch war. Der Blick auf den Außenpool war einfach nur Traumhaft.
Werfen wir einen Blick auf das Hotel. Die Lobby wirkt groß, modern und sehr einladend. Es gibt zwei Bar´s und einen großen Speisesaal, welcher noch einmal unterteilt ist. Die vordere Bar ist neuer, aber kleiner. Die hintere Bar ist größer, aber älter. Es gibt elf verschiedene Zimmerkategorien, wobei der Großteil sehr schick renoviert wurde. Einzelreisende zahlen im Sommer keinen Aufpreis! Auch nicht in den Suiten.
Kommen wir nun zum wichtigsten Aspekt eines Urlaubs. Dem Essen. Die gebotenen Speisen waren durchweg von hoher Qualität und hervorragend im Geschmack. Allerdings hat man keinen festen Kellner. Das bedeutet das die vier Gänge immer von einem anderen Kellner gebracht wurden. Wollte man zwischen einem Gang eine Pause einlegen, musste man sich selber bemerkbar machen. Auch das nachgießen der hervorragenden Weine klappte nicht immer. Das Personal war wirklich sehr freundlich und fleißig, aber hier und da wurde einem schon mal der Teller wortlos hingestellt.
Der Wein "Sommernachtstraum" hat mich sofort überzeugt. Er trägt den Namen zurecht, den diese Cuvee aus Riesling und grünem Veltiner, war ein finessenreicher Begleiter. 12.5 % Alkohol verbindet der 2018er mit einer tollen Note von Marillen und reifen Äpfeln, auch spielte er etwas mit exotischen Aromen. Eine klare Empfehlung.
Nicht so schön waren die umher springen Kinder zwischen den Tischen. Auch finde ich es ein Unding, das die vollen Teller serviert werden, während die Eltern keinerlei Anzeichen zeigen ihre Kinder in Zaum zu halten. In dem Örtchen selber war nicht viel los. Wandern auf dem Hausberg entschädigt jedoch für so einiges. Ich freue mich auf meinen nächsten Besuch im Oktober 2021.