Chillers Genuss
Kreuzfahrten * Restaurants * Kulinarik
September 2020
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Wonka / Fine Dinning / Nürnberg
Der Blick auf das Menü versprach Genuss und Freude. Mein Blick wurde nicht getrübt. Ganz im Gegenteil. Das Wonka schafft es immer wieder mich für Gemüse zu begeistern und diese Produkte perfekt mit anderen Komponenten zu kombinieren. Als Starter gab es aber erst mal ein geschmacklich schönes Amuse Bouche, welchem aber etwas die tiefe fehlte. Das Tomatenchutney an sich hatte ein schönes Mundgefühl, allerdings fehlte mir zur Ziegenkäse Espuma ein wenig der Kontrast. Ein schöner Einstand, aber etwas zu brav.
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Das gereichte Brot ist für mich immer ein kleines Highlite. Das Ciabatta mit Tomate und Fenchelsamen entlockt mir so ein "mhhh Gefühl". Das Sauerteigbrot besticht durch eine feine Anis/Kümmelnote, welche recht stark an Ouzo erinnert. Die sehr gute Butter wird karamellisiert und mit Zitronenabrieb verfeinert.
Das pro Gang "nur" drei Komponenten eingesetzt wurden, war am Gaumen sehr wohlwollend. Es müssen nicht immer sechs oder mehr Geschmacksvariationen eingesetzt werden um glücklich zu machen. Die Gurke unterstütze den Saibling auf schöne Weiße und war von harmonischer Perfektion geprägt. Der Fisch war absolut zart und aromatisch. Flankiert wurde er durch einen Gurkensud, eine Gurke mit leichter Schärfe und einem Gurken Eis. Und genau diese 'Kombination aus dem Fisch und der sauber abgeschmeckten Säure der Gurke macht dieses Gericht so perfekt. Hier wurde das passende Maß gefunden. Die Kräuter ergänzten das Gericht ganz dezent. Das Senfkaramel ist eine Wucht, das würde ich normalem Popcorn jederzeit vorziehen. Eine großartige Leistung. Einziger Wermutstropfen war der gebotene Rotwein. Der Geruch schreckte mich regelrecht ab. Das Erste was ich zu dem Geruch assozierte war leider Klostein. In Verbindung mit dem Sud war er zwar trinkbar, in gänze Betrachtet für mich jedoch ungenießbar.
Der nächste Gang war ein absolut gleichwertiger Gaumenschmeichler. Der gegrillte Spargel stand mit der köstlichen Mayonnaise im Einklang. Der Speck, welcher die Kräuter umwickelte, war leicht salzig und schmiegte sich harmonisch an das Gericht. Ein perfektes Beispiel dafür, das wenige Komponenten einen großen Geschmack entfalten können. Der hervorragende Weißwein rundete dieses Gericht zur vollsten Zufriedenheit ab.
Die Ente war köstlich und zerging regelrecht auf der Zunge. Ein schnörkelloses und geradliniges Gericht welches in Verbindung mit dem Kohlrabi einfach perfekt daher kam.
Das Reh bestach durch einen sehr feinen Geschmack, genau so mag ich es auch. Der dazu gereichte Sellerie war ein ganz wunderbarer Begleiter, die nötige Säure lieferte die Johannisbeere.
Das kleine Krönchen gebührt aber den beiden Dessert´s. Basilikum und Erdbeeren bilden immer eine stringente Einheit. Ich hatte selten so ein geniales und stimmiges Dessert bekommen. Das köstliche Macaron hob ich mir für den Schluss auf. Hatte ich erwähnt das ich die Dinger liebe?
Auch beim dritten Besuch war ich über die Geschmackserlebnisse hocherfreut. Die Küche des Wonka schaft es spielend, zu begeistern und verspricht wunderbare kulinarische Abende.